Drei zufällig gewählte Dinge wandern in die Mitte: ein Löffel, ein Stein, ein Schlüssel. Jede Person verwebt sie in zwei Sätzen, dann übernimmt die nächste. So entstehen überraschende Wendungen, leises Gelächter und das Gefühl, gemeinsam etwas Einmaliges erschaffen zu haben, das nur heute so existiert.
Alte Fotos oder kleine Erinnerungsstücke öffnen Türen zu Geschichten, die Zugehörigkeit stiften. Großeltern berichten, Kinder stellen Fragen, Eltern ergänzen Lücken. Durch das wiederholte Erzählen wachsen Stolz und Orientierung: Wir kommen von irgendwoher, wir tragen Stärken in uns, und wir schreiben jeden Abend ein neues Kapitel dazu.
Mit Erzählwürfeln, Kartenfragen oder kleinen Symbolen erhält das Spiel eine sanfte Struktur. Ein Symbol liefert eine Szene, das nächste eine Figur, ein drittes die Lösung. So bleibt Spannung, ohne Druck zu erzeugen. Schüchterne Stimmen finden Halt, während spontane Ideen liebevoll eingebettet und sichtbar gewürdigt werden.
Reihum sagt jede Person zwei Sätze, beginnend mit Ich schätze an dir … und Heute hat mir geholfen … Dadurch verschiebt sich der Fokus vom Fehler zur Ressource. In kurzer Zeit beruhigt sich die Stimmung, und Geschichten bekommen eine freundlichere, offenere Farbe, die Verbundenheit fühlbar macht.
Kleine Kinder lieben Rituale mit Körpergefühl: wippen, summen, klatschen. Schulkinder mögen Aufgaben: die Kerze anzünden, eine Karte ziehen, eine Figur benennen. Jugendliche wollen Mitbestimmung und echte Gespräche ohne Moralkeule. Wenn alle Bedürfnisse sichtbar sind, wird der Abend stabiler und das Erzählen mutiger, weil Beteiligung Vertrauen wachsen lässt.
Manchmal reicht nur ein einziges Bild: Erzähl mir den mutigsten Moment deines Tages. Oder eine Mikrogeschichte mit drei Sätzen. Wichtig ist, den Kontakt nicht ausfallen zu lassen. Auch zehn ruhige Atemzüge Hand in Hand sind abends wertvoll und verlässlich verbindend, besonders an hektischen Tagen.
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